DINGS OHNE D

Dorfgespräche und andere Geschichten

Post von daheim

So waren unsere Tage also von Beginn an durchorganisiert. Und obwohl so gut wie alles daran neu für uns war, gewöhnten wir uns erstaunlich schnell daran. Jedenfalls die meisten. Ich erinnere mich an einzelne, aber vor allem an ein Mädchen, die ständig dadurch auffiel, dass ihr irgendwas nicht passte. Und die das auch laut kundtat. Was eigentlich das Erstaunlichste daran war.

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Moritz übernimmt

War der Unterricht beendet, gab es direkt Mittagessen. Das war übrigens ganz anders als daheim, aber sehr lecker. Und vor allem sehr reichlich. Es gab eigentlich immer irgendwelche Knödel oder Buchteln. Und wir konnten auch hier so viel essen, wie wir wollten. Nach dem Essen gingen wir zum Haus zurück. Natürlich alle gemeinsam und in Dreierreihen. Denn jetzt hieß es Hausaufgaben machen.

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Frühstück in Luhatschowitz

Wenn es um den Weg zu den Mahlzeiten ging, hatten wir Glück. Unser Haus Smetana lag am hinteren Ende des Kurparks, recht nahe beim Kurmittelhaus. Dadurch hatten wir den kürzesten Weg von allen und sparten viel Zeit. Denn die Häuser waren ja im ganzen Ort verteilt, manche Kinder hatten deshalb einen Weg von gut zwanzig Minuten. Vor allem bei schlechtem Wetter konnten sie einem leidtun.

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Nach Prag und weiter

Die Fahrt ging zuerst nach Prag. Dort würden wir übernachten, weil der Zug, der uns weiterbringen würde, erst am nächsten Tag ging. Berlin – Prag, das war eine glatte Fahrt. Ganz problemlos. Vom Bahnhof gingen wir zu unserem Quartier, einem Haus des YMCA. Zum Glück kümmerte man sich um unser Gepäck, wir trugen nur unser Handgepäck. Das Haus war nahe dem Bahnhof gelegen, ein großes, vierstöckiges Gebäude, das als Durchgangslager genutzt wurde.

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Ins KLV-Lager

Die Zeit verging. Es war um die Osterzeit 1942. Da wurde angeordnet, dass alle Kinder über zehn Berlin verlassen sollten. Ich weiß noch, dass ich es damals ungerecht fand, dass die kleineren Kinder bleiben konnten. Ich wäre viel lieber auch bei meiner Familie geblieben. Aber natürlich weigerte ich mich nicht, ich war immer sehr folgsam.

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Brief ins Krankenhaus

Abschrift des Briefes an meinen Vater

Berlin – Reinickendorf – Ost, 19.8.41

Lieber Paps!
(Viel Glück zu Deiner Krankheit.)

Ich will Dir mal jetzt den ziemlich ereignisreichen Rückweg schildern. Wir wollten etwas kaufen, beim Schlächter, und gingen daher einen anderen Weg.

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Vaters Sturz

Wie die Zeit vergeht. Es ist Sommer, sehr warm, das Obst ist reif. Wir haben immer noch unseren Gartenanteil in Lichtenrade. Aber der Weg dorthin führt einmal quer durch die Stadt. Reinickendorf ist im Norden, Lichtenrade im Süden Berlins. Um das Obst zu ernten und es dann wieder nach Hause zu bringen, müssen wir also weit fahren. Meist fahren wir mit dem Fahrrad. Damit können wir nämlich mehr transportieren als mit der Straßenbahn.

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In die Oberschule

Im nächsten Jahr gab es für mich eine Veränderung. Ostern 1940 begann für mich das 5. Schuljahr und das hieß, ich kam auf eine andere Schule. Die ersten vier Schuljahre ging man in die Volksschule (heute Grundschule), danach konnte man auf die Mittelschule oder die Oberschule kommen. Ich kam auf ein Lyzeum. Das war eine Oberschule, in der nur Mädchen waren.

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